Teneriffa, Teil 4 – Spa, Gespräche & eine Sardine in Flammen 🔥🐟

Sardine, Puerto de la Cruz - eigene Aufnahme

Dienstag – Regenwetter, ein Café und ganz viel Akzeptanz

Der Tag beginnt… sagen wir mal: zäh.
Nach einem langen Rosenmontag im Café Sandra – mit Wein, Krapfen und einer ziemlich ausgelassenen Stimmung – war mein Kopf etwas schwer und das Make-up… na ja. Nicht ganz Tamara-würdig.

Ich trug meine schwarze Kunstleder-Skinnyhose, dazu die lila Bluse und Ballerinas. Eigentlich ein solides Outfit. Und doch hatte ich das Gefühl, ein paar prüfende Blicke zu ernten. Vielleicht lag es an der zu maskulinen Schminkwirkung – oder an meinem eigenen Blick in den Spiegel. Egal.
Also zurück aufs Zimmer, neu schminken, Wohlfühlen wiederherstellen.

Der zweite Anlauf war deutlich besser: Ich blieb bei der Hose, aber kombinierte sie mit der grünen Bluse mit Schmetterlingsärmeln, dazu die graue Strickjacke, das schwarz-weiße Tuch – und Pumps statt Ballerinas. Jetzt stimmte alles wieder. Ich war wieder Tamara. Und das sah man auch.

Am Nachmittag zog es uns – trotz Regen – wieder ins Café Sandra. Die Atmosphäre dort war einfach zu herzlich, zu vertraut. Viele Stammgäste vom Vortag waren wieder da. Sie erinnerten sich an mich, es gab den einen oder anderen Spruch, aber alles in einem Rahmen, den ich als freundlich und akzeptierend empfand.
Ich wurde aufgenommen. Nicht hinterfragt. Und das fühlte sich wunderbar normal an.

Und dann kam Eva.

Offen, charmant, herzlich – und irgendwie sofort auf einer Wellenlänge mit mir, mit uns. Sie stellte keine komischen Fragen, sondern unterhielt sich ganz selbstverständlich mit uns. Wir redeten lange. Über den Urlaub, über das Leben, über das, was man manchmal nicht auf den ersten Blick sieht. Und vor allem: Sie nannte mich von Anfang an Tamara. Selbst nach der kleinen Aufklärung über mein „Hintergrundleben“. Und genau das machte diesen Nachmittag für mich so besonders.

Gegen Nachmittag haben wir uns dann wieder ins Hotel zurückgezogen – und ich habe an der Rezeption meinen Spa-Termin für den nächsten Tag ausgemacht: Maniküre und Pediküre um 10:00 Uhr. Ganz entspannt, ganz selbstverständlich. Einfach wie eine Frau, die sich im Urlaub etwas Gutes tun möchte. Ein kleiner, feiner Luxusmoment nur für mich. Ich freute mich wie ein Kind auf Weihnachten. 💅

Später, nach dem Abendessen, wartete eine kleine Überraschung auf uns:
Zwei Cocktails aufs Haus.
Als Dank für meine positive Bewertung des Hotels auf Google – ehrlich geschrieben, aus Überzeugung. Und jetzt ein kleines Zeichen zurück. Nicht groß, nicht übertrieben – aber genau das hat es besonders gemacht. Diese Geste sagte: „Wir haben dich gesehen – und wir freuen uns, dass du da bist.“

Den Abend ließen wir dann an der Hotelbar ausklingen, wo an diesem Abend eine kleine Flamenco-Show stattfand. Ich saß entspannt mit einem Glas in der Hand, plauderte zwischendurch mit Santiago und den Mädels vom Service, und genoss einfach das Treiben.

Ein paar Mal musste ich – natürlich in Pumps – durch die Bar, vorbei an all den anderen Gästen.
Keine Blicke, kein Tuscheln, keine Irritation.
Nur Normalität.
Und beim Gehen? Luftküsschen zum Abschied. Ganz wie unter Freundinnen.

Ein runder Tag. Ein ganz normaler Tag. Und genau das war das Besondere.


💅 Mittwoch – Verwöhnt, verzaubert & verbrannt (fast)

Der Mittwoch begann sonnig – und mit einem echten Wellnessmoment.

Maniküre & Pediküre im Hotel-Spa.
Korallfarbener Lack, entspannte Musik, eine Fußmassage zum Dahinschmelzen… Ich fühlte mich einfach gut. Ich trug meine schwarz-weiße weite Hose, ein schwarzes Satin-Shirt und weiße Sandalen. Und mit jedem Blick auf meine frisch lackierten Nägel wuchs mein inneres Strahlen.

Danach spazierten wir noch durch die Stadt, gingen zur Apotheke, kauften einen neuen Sonnenhut, genossen Pizza in der Sonne – und machten ein paar schöne Fotos.
Ein ganz normaler Urlaubstag – aber mit einem ganz besonderen Ich-Gefühl.


🐟 „Entierro de la Sardina“ – Trauer, Feuer und ein bisschen Magie

Am Abend stand dann ein echtes Karnevals-Highlight an:
Die „Beerdigung der Sardine“ – Entierro de la Sardina – eine dieser Veranstaltungen, die man nur schwer beschreiben kann, wenn man nicht selbst dabei war.

Falls du den Begriff noch nie gehört hast: Die Beerdigung der Sardine (spanisch: Entierro de la Sardina) ist eine traditionell spanische Karnevalsveranstaltung, die symbolisch das Ende des närrischen Treibens markiert. Eine überdimensionale, oft kunstvoll gestaltete Sardine wird auf einem Wagen durch die Stadt gezogen, begleitet von Trauermusik, weinenden Witwen (meist Männer in Drag), Fackelträgern und viel schwarzem Humor. Am Ende wird die Sardine meist verbrannt – als Symbol für den Abschied vom Überfluss und den Beginn der Fastenzeit.

Im Grunde ist es eine Riesenparty.

Wir waren früh vor Ort, noch vor dem Start des Trauerzugs. Direkt bei der Sardine. Ein riesiges, skurriles Ding – bunt bemalt, halb Karnevalswagen, halb Kunstobjekt.
Wir machten Fotos, waren ganz nah dran. Ich fühlte mich nicht wie eine Touristin, sondern wie ein Teil des Spektakels.

Dann setzte sich der Zug langsam in Bewegung.
Fackeln, Musik, die berühmten „trauernden Witwen“ mit Schleier, grellem Make-up und dramatischem Schluchzen. Ein Mix aus Ironie, Tradition und wilder Lebensfreude. Und plötzlich – mitten im Trubel – ein Ruf aus der Menge:

„Diese Frau kenne ich doch!“

Eva.
Sie entdeckte mich tatsächlich im bunten Chaos – und rief mich zu sich.
Ein Wiedersehen, herzlich, fast schon familiär. Sie stellte uns ihren Freunden vor, wir plauderten kurz – und dann zogen wir gemeinsam los.

Mitten im Trauerzug.

Wir lachten, machten Fotos – und folgten der Sardine bis an ihr Ende. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn der Höhepunkt des Abends war die Verbrennung der Sardine. Ein loderndes Feuer, ein kleiner Funkenregen, Applaus und Feuerwerk.

Danach kehrten wir noch in eine der kleinen Bars in der Nähe ein und verbrachten zusammen den Rest des Abends. Ein, zwei Gläser Wein, ehrliche Gespräche, viel Lachen.
Was mir besonders aufgefallen ist: Ich wurde ganz selbstverständlich Tamara genannt. Keine irritierten Nachfragen, keine Versprecher – einfach nur das, was ich in diesem Moment war.
Eine Frau inmitten netter Menschen.
Und je länger ich dort saß, desto mehr fühlte es sich ganz natürlich an. Nicht wie eine Rolle, die ich spielte – sondern wie ein Teil von mir, der einfach dazugehört.
Es war stimmig. Und es tat gut.


Fazit dieser beiden Tage?

Ein verregneter Dienstag mit neuen Begegnungen, tiefen Gesprächen und echter Akzeptanz.
Ein sonniger Mittwoch mit Spa, Leichtigkeit und einem sardinenheißen Abend voller Magie.

Ich war Tamara – und ich war sichtbar.
Und es war… ganz normal.

Bis bald – und bleibt mutig, bleibt echt, bleibt ihr selbst.
LG, eure Tamara 💕👠


💃 Noch ein paar Infos zu meinen Outfits

Ich bin ca. 1,83 m groß, habe eine eher schlanke Figur, aber natürlich männliche Proportionen – etwas breitere Schultern, keine schmale Taille, flacher Po, kleines Bäuchlein. Oben trage ich meist Größe 44/46, unten eher 42/44, je nach Schnitt und Marke.

  • Dienstag: eine schwarze Kunstlederhose von Vero Moda (Gr. XL/L 32)
  • dazu ein grüne Kurzarm-Bluse mit Schmetterlingsärmeln (gekauft bei Amazon, Datuhao Tunika Bluse, Gr. XXL)
  • Meine Pumps, ca. 8cm (Deichmann)
  • und falls es kühler wird, eine graue Strickjacke (C&A, Jessica, Gr. XL) und das Tuch (das von Mango)
  • Mittwoch tagsüber: Die schwarz-weiße Culotte ist von C&A (Größe L) – locker, luftig und leicht. An warmen Tagen eines meiner Lieblingsstücke.
  • Das leichte Satin-Shirt ist von Peek & Cloppenburg (soyaconcept, Größe XXL)
  • Und meine weißen Sandalen sind von Tamaris – bequem genug für lange Spaziergänge und gleichzeitig schön feminin. Die sind richtig klasse 😊
  • Outfit am Mittwochabend: Wieder die schwarze Kunstlederhose
  • Dazu einen grau-schwarzen Pulli von Alba Moda (Gr. 46) mit einem richtig schönen Kragen.
  • Schuh: weiße Sneaker von Deichmann

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